Vor wenigen Tagen hat eine interdisziplinäre Fachjury die Gewinner des diesjährigen WIR Förderpreises 2020 / 2021 gekürt. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht das Thema ‚Gemeinsam älter werden im Quartier‘. Auf Platz 1 schaffte es das Projekt ‚Alte Hasen und junge Hüpfer im VKJ-Erlebnisgarten‘ aus Essen-Überruhr mit seinem Mehrgenerationengarten. WIR zeichnet alle zwei Jahre mit dem Förderpreis kleine, in den Wohnquartieren engagierte Projekte aus. Insgesamt stand ein Preisgeld von 10.000 Euro für die Quartiersarbeitbereit. Eine interdisziplinär besetzte Fachjury aus Wissenschaft, Wohnungswirtschaft und Pflegewählte aus 14 Bewerbern die sieben Preisträger.
Der aktuelle WIR Förderpreis 2020 /2021 beschäftigt sich mit der Frage, wie die Integration aller Generationen in ein aktives Quartiersleben gelingen kann. Hintergrund: Der demografische Wandel verändert das Leben in den Quartieren der Metropole Ruhr spürbar. Seniorinnen und Senioren benötigen in verschiedenen Phasen des Älterwerdens besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung. An der Ausschreibung konnten sich in diesem Jahr alle Initiativen im Ruhrgebiet beteiligen, die sich um die Belange von Senioren in den Wohnquartieren kümmern.
„Das Thema hat in diesen Tagen eine sehr hohe Relevanz. Durch die Corona-Pandemie ist es eine besondere Herausforderung, die älteren Menschen in den Quartieren zwar zu schützen, aber dennoch vor Isolation und Einsamkeit zu bewahren“, erklärt Thomas Bruns, Sprecher des Vorstandes WIR – Wohnen im Revier e.V., Geschäftsführer HGW Herner Gesellschaft für Wohnungsbau mbH und Mitglied der Fachjury.
Beim Siegerprojekt ‚Alte Hasen und junge Hüpfer im VKJ-Erlebnisgarten‘ in Essen-Überruhr kümmern sich Kinder und Senioren des naheliegenden Kindergartens und Seniorenheims gemeinsam um einenangelegten Nutzgarten. Neben dem gemeinsamen Gärtnern sind das Kochen und Backen mit den geernteten Zutaten weitere verbindende Aktivitäten. Mit dem Preisgeld von 4.000 Euro soll der Grundstein für weitere Mehrgenerationengärten gesetzt werden.
Drei Projekte teilen sich den zweiten Platz und erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.500 Euro. Alle Initiativen haben sich zum Ziel gesetzt, in bereits bestehenden Nachbarschaftstreffpunkten Seniorinnen und Senioren fit für die Nutzung von Internet, Tablets und Smartphones zu machen sowie durch das gemeinsame Miteinander vor Vereinsamung zu schützen. So wird im Quartierspunkt Heißen-Süd in Mühlheim an der Ruhr, im Nachbarschaftstreff Café Schelle in Witten-Annen und im Quartierstreffpunkt Schaffrather Mitte e.V. in Gelsenkirchen-Beckhausen gemeinsam digital geübt und gelernt.
Auf Platz 3, mit jeweils 500 Euro dotiert, schafften es zwei Projekte: ‚Dichter-Pfad Nr. 1‘ vom Crengeldanz Treff in Witten plant die Anlage eines Spazierweges, entlang dessen Holzkästen mit Versen aus Gedichten, Liedern oder heimatbezogenen Texten ausgehangen werden. Der Pfad soll für mehr Bewegung bei Seniorinnen und Senioren sorgen und kann zudem ein Gedächtnistraining sein. Die Initiative‚ Bewegter Rosenberg’ aus Bochum ermöglicht beispielsweise ein Picknick vor der eigenen Haustür oder ein gemeinsames Singen, um älteren Menschen mit eingeschränkter Mobilität weiterhin die Teilhabe am Quartiersleben zu ermöglichen.